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Rahel Uhlenhoff:

 

 

I. Redebeitrag über Behinderung der Aufklärungsarbeit der Urteils-Findungs-Kommission, vorgetragen auf der Mitgliederversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland vom 30. Mai bis 01. Juni 2008 in Stuttgart, Freitag, den 30. Mai 2008, ca. 18:00-18:15 in Stuttgart.

 

Draußen herrscht Gewitterstimmung. Drinnen sitzen die Mitglieder der Mitgliederversammlung in der Aula der Waldorfschule Uhlandshöhe. Während die Versammlung im Saal herzlich und heiter beginnt, rollen über dem Dach immer wieder Donnerschläge hinweg.

 

 

Verehrte liebe Anwesende – und mit den Anwesenden meine ich nicht nur diejenigen, die hier physisch im Saal anwesend sind, sondern auch diejenigen, die hier geistig im übersinnlichen Raum anwesend sind.

 

Die diesjährige Mitgliederversammlung ist mit dem hehren Motto überschrieben: „Selbsterkenntnis und soziale Verantwortung auf dem Weg zu Christus“. Der Vorstand aber behindert die Mitglieder darin, dass sie und auch er selbst zur Selbsterkenntnis dessen kommen können, was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht. Und er nimmt ihnen und sich selbst dadurch die Möglichkeit, soziale Verantwortung für diejenigen Taten zu übernehmen, die in der letzten Legislaturperiode geschehen sind. Dass diese beide Wege, der Denk- und der Willensweg, die Grundvoraussetzungen auf dem Weg zur Christus sind, das wird wohl kaum einer bestreiten. Doch über solch hehre Dinge wie die verschiedenen christlichen Einweihungswege will ich hier und heute noch gar nicht sprechen. Sondern ich möchte über etwas viel Banaleres zu Ihnen sprechen, nämlich darüber, wie die Urteils-Findungs-Kommission in ihrer Aufklärungsarbeit über die Berliner Krise vorgegangen und in ihrem Vorgehen behindert worden ist. Denn es geht nicht an, dass man hier im Oberstübchen hehre geistige Betrachtungen über die Zukunftsfähigkeit anstellt, aber die Leichen der Vergangenheit im Keller vor sich hinmodern lässt.

 

Die Urteils-Findungs-Kommission (UFK) ist von der Mitgliederversammlung 2006 in Kassel damit beauftragt worden, die Berliner Krise zu untersuchen und zu dokumentieren. Die drei Mitglieder der UFK, Dr. Erhard Kröner, Alexander von der Geest und ich, haben vom Stuttgarter Landessekretariat jeweils einen dicken Aktenordner mit Protokollen und Prozessakten, mit Briefen und Stellungnahmen bekommen und die an der Krise Beteiligten darüber hinaus aufgefordert, uns weiteres, für den Konfliktverlauf relevantes Material zukommen zu lassen. Wir haben aber bemerkt, dass das Quellenstudium doch trocken bleibt und mehr oder weniger nur die Außenseite der Berliner Krise aufzeigt. Daher haben wir entschieden, mit den Beteiligten Interviews auf neutralem Boden in Berlin und Hannover zu führen, um auch die zwischenmenschliche Musik zwischen den Zeilen deutlicher herauszuhören und an die Innenseite des Konflikts heranzukommen. Im Abschlussbericht sind die Interviewauszüge chronologisch und systematisch so hintereinander gereiht, dass die Interviewten sich in ihrer geistigen Haltung selbst aussprechen und Sie als Leserinnen und Leser sich dadurch in deren geistige Konstitution so einleben und diese nachvollziehen können, wie dieser und jener zu seinen Handlungen kommen konnte.

 

Wir haben vor dem Interview mit jedem Interviewpartner folgende mündliche Vereinbarung getroffen. Der Interviewte kann im Gespräch a) Aussagen verweigern, b) absolut vertrauliche Aussagen ohne Tonbandmitschnitt und c) publizierbare Aussagen mit Tonbandaufnahme machen; d) das Interview wird von einem neutralen Schreibbüro verschriftlicht und e) den Interviewpartnern zur Durchsicht, ggf. Korrektur und Autorisierung zugesandt. Um den Lektüreaufwand zu minimieren, haben wir in der Regel diejenigen Passagen im Interview markiert, die wir im Untersuchungsbericht zu verwenden gedenken, sodass der Interviewpartner sein Interview nicht in Gänze (Umfang zwischen 20 und 50 Seiten) sprachlich überarbeiten, sondern nur die markierten Exzerpte durchsehen musste. Diese  Vereinbarung haben alle Interviewpartner akzeptiert, wobei die Regel das aufgezeichnete, zur Veröffentlichung bestimmte Interview war.

Nun haben die Interviewpartner im Gespräch unterschiedlich freigiebig erzählt. Während Judith von Halle, Edda Lechner und Peter Tradowsky sehr offen und frei von der Leber weg, auch mal etwas lapidar und pointiert, aber im Wesentlich doch ungezwungen berichtet haben, haben die Vorstandsmitglieder Nana Göbel und Wolf-Ulrich Klünker so gewirkt, als hätten sie sich vorher abgesprochen und während des Interviews unter Selbstzensur nur das ausgesprochen, was political correct ist. Und während uns die Gruppe um Tradowsky bei Nachfrage jederzeit freigiebig zusätzliches Material zur Verfügung stellte, haben uns die Vorstandsmitglieder bis auf den offiziösen Aktenordner des Landessekretariats keinerlei Briefe oder Aktennotizen freiwillig zur Verfügung gestellt. Zwei Interviewpartner haben zwischen diesen Lagern eine besondere Rolle gespielt. Martin Kollewijn, ehemaliger Vertreter des Arbeitszentrums Berlin, hat so detailliert und selbstkritisch gesprochen wie kein anderer im Interview. Detlef Hardorp, ehemaliges Initiativkreismitglied und Bildungspolitischer Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg, hat (                                                 -zensiert-                                                        ) und uns nach der Krise genauso offen und schonungslos seine private Emailkorrespondenz mit den Initiativkreis- und Vorstandsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Dadurch hatten wir die Gelegenheit, an diesem einen Punkt in Berlin einen Blick hinter die sonst verschwiegene Kulisse des Vorstandsestablishments zu werfen, uns ein Bild von den Gesprächsverläufen zu verschaffen und nur ein bisschen, wirklich nur ein klein bisschen an der Fassade zu kratzen.

 

Also Sie sehen schon, meine Damen und Herren, dass unsere Quellenlage in eine gewisse Schieflage dadurch geriet, dass die eine Seite eher freigiebig, die andere Seite eher restriktiv im Interview gesprochen und Dokumente herausgerückt hat. Diese informationelle Schieflage drohte in ein, die Aussagekräftigkeit unseres Untersuchungsberichts konterkarierendes  Ungleichgewicht zu kippen, als zwei Vorstandsmitglieder, die in der Berliner Krise eine zentrale Rolle gespielt haben, ihr Interview nicht autorisieren wollten. Nana Göbel hat in einer ungeheuren Fleißarbeit nicht nur die zur Veröffentlichung markierten Passagen, sondern das ganze Interview durchkorrigiert, dann an uns geschickt und schließlich sinngemäß gesagt: „Njet, ich autorisiere davon kein Wort.“ Wolf-Ulrich Klünker hat demgegenüber eine freundlichere Verzögerungstaktik gewählt, indem er sinngemäß sagte: „Ja, ich will durchaus autorisieren, ich habe nur vor der Mitgliederversammlung keine Zeit mehr dazu, aber danach ...“ Er wusste genau, dass wir es als unsere Pflicht betrachteten, genauso wie wir vor zwei Jahren von der Mitgliederversammlung in Kassel 2006 mit der Untersuchung der Berliner Krise für den Zeitraum eines Jahres beauftragt worden sind, genauso zwei Jahre später unseren Abschlussbericht der Mitgliederversammlung 2008 vorzulegen und mit dieser Erfüllung des Auftrags die Arbeit endlich abzuschließen. Gemäß unseres einjährigen Auftrags hatten wir bereits versucht, den Abschlussbericht zur Mitgliederversammlung 2007 fertig zu stellen und sind im Wesentlichen daran gescheitert, dass Frau Göbel schon im letzten Jahr „Njet“ und Herr Klünker „Ich habe jetzt keine Zeit, aber nach der Mitgliederversammlung ...“ sagten. Als in diesem Jahr nun wieder die gleichlautende Begründung kam, konnten wir uns des Eindrucks nicht mehr erwehren, dass hinter diesen Ablehnungsgründen eine Methode der Blockierung von belastender Information stand. (Zur Ehrenrettung: Wolf-Ulrich Klünker hat sein Interview nachträglich am 18. Juni 2008 komplett autorisiert.)

 

Wir standen nun vor dem Dilemma, dass wir von der Mitgliederversammlung, mitgetragen vom deutschem Landesvorstand, zur Aufklärung der Berliner Krise eingesetzt worden sind, zwei Vorstandsmitglieder aber die Aufklärung aus Befangenheit in eigener Sache verhinderten, uns dadurch in die Komplizenschaft ihrer Verschleierungspolitik hineinzogen und wir unseren genuinen Auftrag damit zu verraten drohten. Wir sind den Interviewpartnern mit der Vereinbarung, nur das wird veröffentlich, was sie autorisiert haben, entgegengekommen, und waren selbstverständlich auf ihr Entgegenkommen angewiesen. Die meisten Interviewpartner haben das auch verstanden und regulär mitgetragen. Als dieses Entgegenkommen von Nana Göbel und Wolf-Ulrich Klünker durch gänzliche Nichtautorisierung des Interviews missbraucht wurde, entschieden wir, die nicht autorisierten Zitate im autorisierten Abschlussbericht zu schwärzen, damit jede Leserin und jeder Leser sich selbst ein Bild davon machen kann, wer etwas zu verschweigen und also zu verbergen hat. Die Mitglieder würden dann natürlich die entsprechenden Vorstandsmitglieder und uns fragen: „Was wurde denn da gesagt, das nicht publiziert werden darf?“ Nach dem bisherigen Verhalten der Vorstandsmitglieder zu urteilen, hätte diese die geschwärzten Passagen ex post auch auf Nachfrage, Bitte und Druck einzelner Mitglieder wohl kaum autorisiert. Und die Mitglieder der Urteils-Findungs-Kommission wären ein Leben lang an ihre Schweigepflicht gebunden gewesen. Ich selbst sagte mir: das ist doch absurd. Wenn bestimmte Vorstandsmitglieder nicht mit offenen Worten zu ihren Taten stehen können, dann sollen sie diese auch nicht tun. Und wenn sie nicht mit aufrichtigen Gedanken zu ihren Worten stehen können, dann sollten sie diese auch nicht aussprechen. Und wenn sie zu den Gedanken, die ihren Worten zugrunde liegen, nicht stehen können, dann sollten sie diese gar nicht denken. Wenn sie diese aber nicht aufrichtig denken können, dann sollten sie im Sinne der Selbsterkenntnis und sozialen Verantwortung vielleicht einmal die Motive ihres Denkens, Fühlens und Handelns überprüfen.

 

Ich selbst focht mit mir einen Gewissenskampf aus, der darin bestand, mich entweder den unaufrichtigen Taten, Worten und Gedanken einiger Vorstandsmitglieder durch ebenso unaufrichtige Untersuchungsarbeit zu beugen, damit mitschuldig zu werden und den Aufklärungsauftrag geistig zu verraten oder aber die Autorisierungsvereinbarung mit den besagten Vorstandsmitgliedern zu verraten, zu brechen, ja aus dem Formalgefängnis auszubrechen und damit aufrichtig nach bestem Wissen und Gewissen meinen Aufklärungsauftrag den Mitgliedern gegenüber zu erfüllen. Ich habe mich nun im Alleingang für Letzteres entschieden. Und das heißt, dass ich auf der einen Seite (ich stelle mich links vom Rednerpult hin) mich auf den Boden der Vereinbarung der Urteils-Findungs-Kommission stelle und mit ihr einen autorisierten Abschlussbericht veröffentliche, in dem alle nicht autorisierten Zitate geschwärzt sind. Und dass ich mich auf der anderen Seite (ich stelle mich rechts vom Rednerpult hin) auf den Boden meines Gewissens stelle und einen unautorisierten Abschlussbericht in eigener Verantwortung herausgebe, in dem alle Zitate, die vorher geschwärzt waren, offen stehen. (Da die UFK in ihrer Aussprache unterdrückt, in der Tagesordnung nicht aufgeführt und ihr Votum damit gar nicht vorgesehen war und auch sonst kein Vorstandsmitglied diese beiden Abschlussberichte in ordentlichen Form für die Mitgliederversammlung entgegennahm, schleuderte ich die beiden Abschlussberichte, den einen rechts, den anderen links zum Rednerpult, den Mitglieder zu Füssen auf den Boden.)

 

Da die Mitglieder der Urteils-Findungs-Kommission in ihrer Aufklärungsarbeit vom Vorstand im Wesentlichen durch dreierlei behindert wurden:

 

1.) indem der Vorstand den UFK-Mitgliedern den Geldhahn für Honorare abdrehte und sie damit gezwungen hat, entweder die Arbeit niederzulegen oder auf eigene Kosten weiterzuarbeiten;

2.) indem die Fertigstellung des Abschlussberichts durch die besagte Nichtautorisierung der Interviews verhindert und herausgezögert werden sollte;

3.) indem er der Urteils-Findungs-Kommission trotz fristgemäßem Antrag weder eine reguläre Aussprache im Plenum noch eine Arbeitsgruppe zugestand;

bitte ich nun hier und jetzt den Versammlungsleiter und Generalsekretär Hartwig Schiller, zwei Anträgen stattzugeben: 

1.) mir nochmals eine Viertelstunde Redezeit im Plenum für eine inhaltliche Aussprache über das Ergebnis des Abschlussberichts zu geben;  

2.) der Urteils-Findungs-Kommission eine reguläre Arbeitsgruppe auf dieser Mitgliederversammlung zuzugestehen.
 

Verehrte Mitglieder, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Gehör und hoffe, dass die beiden Abschlussberichte für Sie einen kleinen Beitrag zur „Selbsterkenntnis und sozialen Verantwortung auf dem Weg zu Christus“ in dieser Anthroposophischen Gesellschaft leisten.

 

 

Beifall ertönt im Saal. Ebenso schnurstracks wie ich nach Annahme meiner Wortmeldung zum Rednerpult ging, ebenso schnurstracks gehe ich auf meinen Platz zurück. Der Beifall geht weiter. Ich stehe nochmals auf, drehe mich zur Mitgliederversammlung und verbeuge mich. Der Donner draußen ist abgeklungen. Der Donner drinnen ist nun mit einem ersten Schlag angeklungen. Die Gewitterstimmung ist nun nicht mehr draußen in der Natur, sondern drinnen im Saal unter den Menschen. 

 

 

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Reaktionen auf den unvorhergesehenen Redebeitrag

 

Der Versammlungsleiter Hartwig Schiller gibt dem zweiten Antrag statt und äußert sich über den ersten Antrag nur unklar und gewunden. Er gibt den in meinem Redebeitrag namentlich genannten das Wort zur Selbstverteidigung: Nana Göbel, Wolf-Ulrich Klünker und Mechtild Oltmann.

 

Nana Göbel sagt sinngemäß: „Sie können an der aufgebrachten Sprechweise von Frau Uhlenhoff schon sehen, welche Seelenverfassung ihr zugrunde liegt und wie ernst man ihre Worte überhaupt nehmen kann. Was Frau Uhlenhoff mit der Veröffentlichung des nicht autorisierten Interviews getan hat, ist ein eklatanter Vertrauensbruch.“

 

Wolf-Ulrich Klünker sagt sinngemäß: „Erstens: Ich habe letztes Jahr gar kein Interview zur Autorisierung vorgelegt bekommen. Zweites: Das von Frau Uhlenhoff verfasste Protokoll bzw. die Zusammenfassung des Interviews hat mir Herrn von der Geest zugeschickt mit dem Begleitschreiben, wenn Sie sich binnen fünf Tagen nicht dazu äußern, gelten die Interviewauszüge als autorisiert. Rudolf Steiner hat mal einen ähnlichen Brief bekommen: wenn Sie sich nach Ablauf einer bestimmten Frist nicht melden, gilt das als Zustimmung. Steiner hat dieses Vorgehen rundweg abgelehnt. Also, auf so ein Ultimatum lasse ich mich gar nicht ein.“

 

Mechtild Oltmann sagt sinngemäß: „Ich wurde zwar nicht von Frau Uhlenhoff genannt, aber ich möchte doch sagen, dass ich mein Vertrauen missbraucht und die Kommission parteiisch finde.“

 

In der Pause frage ich Hartwig Schiller, ob er auch meinem ersten Antrag auf eine Viertelstunde Redezeit stattgibt. Wir suchen in der Tagesordnung einen angemessenen Zeitpunkt und finden den Samstagvormittag. Herr Schiller spricht mit dem für diese Zeit vorgesehenen Moderator Florian Roder, der einwilligt und mir ganz zum Schluss der Aussprachezeit zehn Minuten einräumt. Herr Schiller gibt meinem Antrag damit statt, bittet mich aber später nochmals inständig: „Aber bitte Frau Uhlenhoff, sagen Sie diesmal etwas Versöhnliches.“ Ich versichere ihm: „Am Schluss meines Redebeitrags werde ich etwas so Versöhnliches sagen, wie er es sich jetzt noch gar nicht vorstellen kann.“

 

Nachdem Abendessen spreche ich Herrn Klünker auf dem Hof an: „Herr Klünker, wenn es wahr ist, was Sie im Plenum gesagt haben, dass Sie im letzten Jahr kein Interview zur Autorisierung zuschickte bekommen haben – was ja durch technische Fehler immer mal passieren kann –, dann stelle ich mich morgen früh vor die gesamte Mitgliederversammlung hin und entschuldige mich förmlich bei Ihnen. Ich prüfe das noch heute Abend mit Herr von der Geest, der mit ihnen die Emailkorrespondenz geführt hat.“ Herr Klünker ist daraufhin wieder etwas versöhnlicher gestimmt, bietet aber im Gegenzug nicht auch seine Entschuldigungsoption an.

Ich telefoniere mit Alexander von der Geest, der mir bestätigt, dass Herr Klünker am 30. April 2007 das ganze Interview erstmals mit Bitte um Autorisierung bis zum 5. Mai 2007 zugesandt bekommen hat. Am 15 Mai 2008 hat er dann 1 ¼ Seiten von sprachlich, schon für ihn geglätteten Interviewexzerpten (keine Zusammenfassung, kein Protokoll!) zugeschickte bekommen, die er bis zum 22. Mai 2008 durchsehen und überarbeiten konnte. Und wenn er nichts Gegenteiliges von sich hören lässt, dann gelten diese Zitate als autorisiert. Zwischen dem 22. und 29. Mai fand die Endredaktion des Abschlussberichts statt, der dann am 30. Mai 2008 der Mitgliederversammlung vorliegen sollte. Die UFK hätte selbstverständlich Herrn Klünkers Überarbeitung auch noch im Redaktionszeitraum entgegengenommen. Sie konnte nur nicht wirklich nachvollziehen, wie ein Dr. Dr. Wolf-Ulrich Klünker, als Studierter an ein überdurchschnittliches Lese- und Schreibpensum gewöhnt, innerhalb einer Woche (nicht wie behauptet, binnen fünf Tagen) nicht in der Lage sein sollte, 1 ¼ Seiten selbst gesprochene Worte durchzusehen und ggf. zu überarbeiten.

Ich gehe am 1. Juni 2008 wieder zu Herrn Klünker und lege ihm meine eingeholten, richtig gestellten Informationen von Herrn von der Geest dar. Er aber entschuldigt sich nicht für die Falschmeldung vor der Mitgliederversammlung.

 

Während der Mitgliederversammlung kommen immer wieder Menschen auf mich zu: Die eine sagen in etwa sinngemäß „Donnerwetter noch mal, das hätten Sie nicht tun dürfen, das war ein Rechtsbruch. Sie wissen, dass man gegen Sie auf Unterlassung klagen kann?“ Die anderen sagen sinngemäß: „Donnerwetter, so jung und soviel Mut! Jetzt habe ich wieder Vertrauen in die Zukunft der Anthroposophischen Gesellschaft.“

 

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