Geschichten, die das Leben schreibt:
Kleiner Buchladen in Berlin, Februar 2007
Gespräch:
Herr F.:
Und? Haben Sie schon von der neuen Idee des „bedingungslosen
Grundeinkommens“ gehört?
Frau U. (etwas unangenehm berührt von dieser Frage):
Ja ja, ich hab mir das angeschaut,
ihr habt ja diese Zettel hier liegen – aber, das hat mich gar nicht
überzeugt. Da würden die Leute ja gar nichts mehr tun.
Herr F.:
Hm …
Frau U.:
Sie ahnen ja gar nicht: Das Internet, das Fernsehen, die
Drogen … es gibt so viele Dinge, wo die Leute dann rumhängen –
und dann … und dann … geht alles kaputt!
Herr F.:
Hm Hm …
Frau U. (etwas kämpferischer):
Und überhaupt: Geld ohne Arbeit – das reißt den asozialen
Elementen in der Gesellschaft doch Tor und Türe auf!
Herr F.:
Ich kann Sie gut verstehen, Ihre Bedenken …
Aber sagen Sie mal, Frau U.: In IHREM Fall:
Was würde Grundeinkommen denn für SIE bedeuten?
Frau U.:
In MEINEM Fall?
(Kurzes Besinnen - dann richtet sie sich auf, ein Leuchten
geht durch ihre Erscheinung)
In MEINEM Fall? - DAS wär’ ein
Segen! …
Ralph Boes
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